Trend 2: Nachhaltigkeit im Lettering
Das Thema Nachhaltigkeit wird schon seit einer Weile immer wichtiger. Und ich glaube, auch im Lettering findet hier langsam ein Umdenken statt. Wahrscheinlich haben wir alle schon davon gehört, dass Papier zum Teil Mangelware ist und der Rohstoff knapp wird.
Lettering ist nicht unbedingt ein wahnsinnig nachhaltiges Hobby. Schliesslich gibt es ganz viel tolles Material und wenn mal wieder etwas Neues gezeigt wird, dann kommt schnell der Gedanke: “Ich muss das auch haben.”
Was bedeutet denn Nachhaltigkeit im Lettering? Hier gibt es für mich zwei Punkte.
Einerseits bedeutet Nachhaltigkeit, dass wir auf umweltfreundliche Materialien setzen. Da gibt es noch ganz viel Luft nach oben. Glattes Recycling-Papier oder solches aus nachhaltiger Forstwirtschaft? Klingt super, ist aber momentan leider nicht der Normalfall.
Zu diesem Thema gehört für mich auch das Auffüllen eines Stiftes. Auch das gibt es leider noch nicht so häufig. Meistens wandern benutzte und leer geschriebene Stifte einfach in den Müll.
Nachhaltigkeit im Lettering bedeutet für mich aber auch das Wiederverwenden von Materialien. Papier kann problemlos auf beiden Seiten beschrieben werden. Und wer sagt denn eigentlich, dass ein Skizzenpapier nicht auch diverse Schichten von Buchstaben übereinander haben darf? Schliesslich geht es beim Lettering viel um Ausprobieren und Üben.
Und du kannst auch tolle Umschläge aus deinem Schmierpapier machen.
→ zur Anleitung: Briefumschläge aus Schmierpapier
An einem ganz wichtigen Punkt dürfen sich aber ganz viele von uns mal fragen: Wie sieht es mit meinem persönlichen Konsum aus? (Ich zähle mich da auch dazu, muss ich gestehen.)
Die Verlockung ist überall – es braucht nur einen einzigen Klick und schon kurze Zeit später liegt der neue Stift im Briefkasten. Vielleicht mit dem Gedanken, dass es mit diesem Stift bestimmt klappt, endlich ein schönes Lettering zu gestalten. Vielleicht aber auch mit dem Gedanken, dass man unbedingt alles haben muss, was irgendwie von jemandem vorgestellt wird. (FOMO lässt grüssen… 🙈)
Versteh mich nicht falsch – auch ich besitze wirklich viele Stifte und bin schon x-Mal in diese “Gedanken-Falle” getappt. Natürlich ist es toll, immer den neusten Stift zu besitzen und möglichst von allen Stiften eine grosse Farbauswahl zu haben. Ich glaube aber, dass dieser Trend in diesem Jahr etwas abflacht. Es ist möglich, nicht mehr immer alles haben zu müssen. Und es ist auch voll okay. Wer regelmässig lettert hat meistens schon genug Material, um auch mit einer Alternative etwas Tolles gestalten zu können.
Jede:r einzelne von uns kann immer wieder von neuem eine nachhaltige Entscheidung treffen. Und nein, wir müssen nicht jedem neuen Trend sofort hinterherrennen!
“Muss es dieser Stift wirklich auch noch sein? Oder habe ich eigentlich schon Material zu Hause, mit dem ich diese Idee auch umsetzen kann?”
→ Lies dazu gerne auch meinen Blogartikel „Warum du nicht noch mehr Stifte brauchst“
Häufig bringen dich Alternativen übrigens auf noch tollere und einzigartige Ideen. 😉
