Schatten für deine Buchstaben: Gestalte dein Lettering noch interessanter
Dein Lettering soll noch mehr zum Hingucker werden? Und manchmal hast du das Gefühl, dass “das gewisse Etwas” noch fehlt?
Du willst, dass dein Lettering nicht nur toll, sondern grossartig aussieht? 🥳
Dann bist du hier genau richtig. Schatten sind die perfekte Ergänzung für deine Buchstaben und verleihen ihnen einen ganz besonderen Charme.
Auf den ersten Blick sind Schatten manchmal etwas kompliziert. Aber keine Sorge, in diesem Artikel zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du ganz einfach Schatten für deine Letterings zaubern kannst.
Ausserdem zeige ich dir verschiedene Arten von Schatten, damit du dir gleich den aussuchen kannst, der am besten zu deinem Design passt.
Lass uns deine Letterings mit Schatten noch einzigartiger machen und die Schriftzüge zum Strahlen bringen!
Warum Schriften mit Schatten verzieren?
Ein Lettering sieht grundsätzlich schon toll aus. Du kannst mit verschiedenen Schriften spielen und etwas Schönes gestalten. Und nein, es braucht nicht zwingend immer einen Schatten.
Aber in ganz vielen Fällen sieht dein Schriftzug noch besser aus, wenn du einen Schatten hinzufügst.
Der Schatten hilft dir dabei, ein Wort hervorzuheben und zu betonen. Ein Schatten hat eine besondere Wirkung, auch wenn er nur angedeutet ist. Aber durch den Schatten werden deine Buchstaben lebendiger und sehen realistischer aus.
Wenn du dich mal umschaust, dann hat schliesslich jeder Gegenstand um dich herum einen Schatten. Warum sollte das für die Buchstaben auf dem Papier also nicht gelten? 😉
Auf diesem Bild siehst du ein einfaches Brush Lettering ohne viel Schnickschnack. Welchen der Schriftzüge bevorzugst du? Bestimmt den mit Schatten, oder?
Oder schau dir dieses Lettering an:
Schau dir hier die Wörter “Schicksal” und “spielen” genauer an. Es ist die gleiche Schrift. Aber der obere Schriftzug wirkt besser und irgendwie auch vollständiger. Das liegt einzig daran, dass es einen Schatten hat.
Ein Schatten kann dabei helfen, ein Wort hervorzuheben und es plastischer wirken zu lassen. Schauen wir uns also jetzt konkret an, wo und wie du Schatten bei deinen Schriftzügen gestalten kannst.
Schatten zeichnen bei Buchstaben: Schritt-für-Schritt Anleitung
Schatten kann es nur geben, wenn es auch Licht gibt. Die erste und wichtigste Überlegung beim Zeichnen von Schatten ist also die Lichtquelle.
Überlege immer zuerst, woher das Licht kommt. Schatten sind das Gegenteil von Licht. Das heisst, dort, wo das Licht nicht hinkommt, fügst du den Schatten hinzu.
Die Lichtquelle – und somit auch der Schatten – kann auf jeder Seite des Buchstabens sein. Es ist deine Entscheidung als Künstler:in, ob du den Schatten lieber auf der linken oder der rechten Seite haben möchtest. Es gibt kein Richtig oder Falsch.
Bei einfachen Formen wie einem Rechteck ist ein Schatten nicht so kompliziert.
Wir können dieses Prinzip in einer einfachen Variante auch auf einen Schriftzug übertragen. Du wählst eine Schattenseite und fügst den Buchstaben auf dieser Seite einen Schatten hinzu. Das funktioniert in sehr vereinfachter Form auch, wenn du bei einem Brush Lettering “nur” an den Abstrichen einen Schatten hinzufügst.
Selten ist die Lichtquelle so einfach und genau auf die Kante eines Gegenstandes ausgerichtet. Das macht unseren Schatten natürlich etwas komplizierter.
Wenn die Lichtquelle von zwei Seiten auf unser Objekt beziehungsweise unseren Buchstaben scheint, ist natürlich auch der Schatten auf zwei Seiten.
Auch hier gilt wieder der Grundsatz: Der Schatten liegt auf der anderen, gegenüberliegenden Seite des Kastens als das Licht. Und was für Rechtecke gilt, das gilt auch für Buchstaben.
Die Schatten sind in diesem Beispiel beim Buchstaben A nicht nur auf der rechten Seite, sondern auch etwas nach unten versetzt.
Zusammenfassend sind es eigentlich zwei Schritte, die wichtig sind, um einen Schatten zu entwerfen:
1. Bestimme die Position der Lichtquelle.
2. Zeichne deine Schattenlinien auf der gegenüberliegenden Seite der Lichtquelle.
Und wenn du mal unsicher bist, gibt es einen einfachen Trick, mit dem du immer und für jeden Buchstaben herausfinden kannst, wo der Schatten korrekt hinkommt.
So weisst du immer, wo der Schatten hinkommt
Du sitzt voller Motivation vor deinem Lettering, fügst Schatten zu deinen Schriftzügen hinzu und plötzlich bist du unsicher, wo der Schatten jetzt wirklich hinkommen soll.
Für diesen Fall habe ich zwei Möglichkeiten, wie du immer und bei jedem Buchstaben und bei jeder Lichtquelle herausfindest, wo der korrekte Schatten hinkommt.
Tipp 1: Mit Transparentpapier zum richtigen Schatten
Schreibe deinen Schriftzug zunächst auf ein glattes Papier. Lege nun ein Stück Transparentpapier auf diesen Schriftzug und schreibe genau dasselbe Wort noch einmal, nur mit einer anderen Farbe.
Achte darauf, dass du das zweite Wort in der gleichen Größe und Form schreibst wie das erste. Jetzt hast du zwei (fast) identische Schriftzüge.
Entscheide dich nun, wo deine Lichtquelle sein soll und verschiebe den Schriftzug auf dem Transparentpapier in die entgegengesetzte Richtung. Jetzt siehst du genau, wo der Schatten deines Wortes hingehört.
In meinem Beispiel habe ich das Transparentpapier nach rechts und unten verschoben:
Mit dieser Methode siehst du ganz genau, wo deine Schattenstriche hin müssen. Und du kannst jederzeit eine neue Lichtquelle bestimmen und den Schatten anders verschieben.
Die Lücken (vor allem bei den Aufstrichen) darfst du einfach ignorieren.
Tipp 2: Schatten mit Procreate gestalten
Wenn du digitale Letterings erstellst, dann kannst du dir eine solche Hilfe auch mit der App Procreate erstellen. Auch das ist ein einfacher Weg, um zu sehen, wo die Schatten richtig hinkommen.
In Procreate duplizierst du deinen Schriftzug, fügst dem einen Schriftzug eine andere Farbe hinzu und verschiebst die untere Ebene des Wortes.
Du kannst ganz einfach die Farbe des Schattens oder die Position der Lichtquelle digital verändern. So kannst du mit wenigen Klicks viele verschiedene Schattenvarianten erstellen.
Merke dir den Grundsatz: Schatten haben grundsätzlich die gleiche Form wie der Originalschriftzug. Die Schatten werden einfach auf die Seite des Buchstabens verschoben, auf die kein Licht fällt.
Gestalte verschiedene Arten von Schatten
Die gebräuchlichste Art, einem Lettering einen Schatten hinzuzufügen, ist mit einem grauen Brush Pen. Es gibt aber noch ganz viele weitere Möglichkeiten, wie du deine Schriftzüge mit Schatten aufpimpen kannst.
1. Füge deinen Schatten mit einem grauen Brush Pen nur bei den Abstrichen hinzu.
2. Gestalte deinen Schatten mit einem grauen Brush Pen.
3. Gestalte den Schatten mit einem schwarzen Brush Pen.
4. Füge deinen Schatten mit einem Monoline-Stift hinzu. Die Schattenlinie kommt gleich anschliessend an deinen Buchstaben.
Schon bei diesen einfachen Möglichkeiten siehst du, wie sich die Wirkung des Schriftbildes verändert, je nachdem welchen Schatten du hinzufügst.
Überlege dir also immer auch: Was willst du ausdrücken? Je nachdem wählst du dann eine andere Schattenart, die zu deiner Aussage passt.
4. Ähnlich wie Variante 4. Benutze auch für diesen Schatten einen Monoline-Stift, aber lass hier etwas Platz zwischen Buchstaben und Schattenlinie.
5. Erweitere die Variante 5 und ergänze mit einem grauen Brush Pen nochmal eine Schattenlinie.
6. Monochrome Schattenlinien wirken auch super. Füge bei dieser Möglichkeit eine Schattenlinie in der gleichen Farbe wie dein Buchstabe hinzu.
7. Zusätzlich zu den Schatten kannst du deine Buchstaben mit Highlights gestalten. Dort wo die Lichtquelle ist, fügst du mit einem weissen Stift ein paar Lichtpunkte hinzu.
Es ist wichtig, dass du dich dem Thema Schatten langsam annäherst und dich einfach mal traust und ausprobierst.
Wenn du dir sicher bist, wo deine Schattenlinie hingehört, dann kannst du deiner Kreativität freien Lauf lassen und viele abwechslungsreiche Schatten gestalten.
Experimentiere mit verschiedenen Techniken und Kombinationen, um einen einzigartigen Effekt zu erzielen. 🥰
3 Tipps zum Gestalten von Schatten in Letterings
Du weisst jetzt, wie du bei deinen Letterings einen Schatten gestaltest und du hast verschiedene Möglichkeiten, deine Schriftzüge mit Schatten noch aufregender zu gestalten.
Ganz wichtig sind aber die folgenden Punkte, die du immer beachten solltest:
Tipp 1: Schatten immer auf derselben Seite
Wenn du dich für eine Seite (eine Lichtquelle) entschieden hast, dann bleibe bei deinem gesamten Lettering immer auf derselben Seite.
Wenn du unsicher bist, dann nutze die Möglichkeit des Transparentpapiers.
Tipp 2: Genug Weissraum
Achte dich darauf, dass deine Buchstaben genügend Weissraum haben. Ob in einer Schlaufe oder zwischen zwei Buchstaben: Du brauchst genug Platz.
Tipp 3: Vorsicht bei farbigen Letterings
Bei farbigen Schriften musst du besonders sorgfältig sein. Sobald sich deine Schattenlinie und die farbige Linie des Buchstabens überschneiden, sieht man das.
Wenn du eine solche Kombination in deinem Lettering hast, dann sei einfach vorsichtig oder wähle eine andere Art von Schatten.
Schatten für dein Lettering: ein kurzes Fazit
Es gibt einige Dinge, die du beachten musst, wenn du dein Lettering mit einem Schatten gestaltest. Aber wenn du weisst, wie du Schritt für Schritt vorgehen kannst, ist es gar nicht mehr so kompliziert, wie es auf den ersten Blick aussieht.
Du musst nicht sofort Profi sein im Umgang mit Schatten. Entscheide dich mal für eine Seite und übe diese Art von Schatten immer wieder. Es wird einfacher werden, versprochen :).
Die meisten Leute mögen eine Art oder auch eine Seite des Schattens am liebsten. Probiere einfach die verschiedenen Varianten aus und du wirst schnell merken, welche dir am leichtesten fällt.
Und ganz egal, für welche Methode du dich entscheidest: Hab Spass und probier dich aus! Werde kreativ und hab viel Freude beim Ausprobieren.
Und klar: Schatten – und das Prinzip, welches ich dir hier gezeigt habe – funktioniert natürlich für jede Art von Schrift und für jeden Stil von Handlettering. Nicht nur wie beim Brush Lettering, welches ich dir hier als Beispiel gezeigt habe.
Schatten als Thema im Lettering Café
Auch im Lettering Café, dem Kreativclub für Lettering, hatten wir vor ein paar Wochen das Thema Schatten. Zuerst gab es einen ausführlichen Workshop zum Thema Schatten. Außerdem gibt es im Lettering Café eine Vorlage mit einem Spickzettel zu den Schatten.
Nach dem Workshop wurde fleissig geübt. In der Fragestunde wurden einzelne Fragen nochmal vertieft und in der Feedbackstunde gab es konkrete Rückmeldungen zu den gestalteten Letterings mit Schatten.
Wenn auch du dich mit einem Lettering-Thema wie den Schatten (oder sonstigen Lettering-Themen 😉) näher beschäftigen und vieles lernen willst, freue ich mich sehr, auch dich im Lettering Café mit vielen persönlichen Tipps und Tricks zu begleiten.
Ich wünsche dir viel Spass bei deinem nächsten Lettering mit Schatten und bin mir sicher, dass du das hinbekommst und Freude an der Wirkung von Schatten hast.
Gib nicht auf, auch wenn es zu Beginn nicht gleich perfekt klappt. Du schaffst das! 💪💕
Das ist sehr großartig und toll erklärt und beschrieben!
Vielen Dank! 🥰🥂
Das freut mich sehr, vielen Dank Gabriele! Viel Spass beim Schatten gestalten – ich bin gespannt was du da so zauberst 💕
Liebst, Debby
Vielen lieben Dank für die tollen Tips. Habe schon viel mit Schatten gearbeitet, aber heute wieder viel Neues dazugelernt. Super!
Das freut mich riesig zu lesen Gitte, vielen lieben Dank! 💕
Liebe Grüsse und viel Spass beim weiter austesten
Debby
Ganz toll, vielen Dank für die wertvollen und leicht (meistens) umsetzbaren Tipps!
sehr gerne! Ich freue mich, wenn ich dir helfen konnte 💕
Herzlichen Dank, liebe Debby, ich bin begeistert !!! Liebe Grüsse Gaby
Das freut mich sehr Gaby! Ich wünsche dir ganz viel Spass beim Ausprobieren und bin gespannt auf deine Letterings mit Schatten 🥰