Brush Lettering für Anfänger: In 3 Schritten zum perfekten Schriftzug
Es macht Spass, etwas Neues zu lernen. Zu merken, wie man immer mehr kann und wie es immer einfacher wird.
Manchmal kann es aber auch etwas frustrierend sein, wenn es eine gefühlte Ewigkeit dauert, bis man etwas Neues auch wirklich kann.
Erinnerst du dich, als du gelernt hast, Auto zu fahren? Bei mir waren die ersten Versuche nicht wirklich erfolgversprechend. Ich würgte den Motor immer wieder ab, es ruckelte und sowieso war ich komplett überfordert. 🤯 Du musst dich auf soooo viele Dinge gleichzeitig achten.
Heute – ein paar Jahre und vor allem viele, viele gefahrene Kilometer später, ist Autofahren etwas, das ich völlig automatisiert kann. Ich muss mir nicht mehr überlegen, in welchen Gang ich jetzt schalte, habe die Geschwindigkeit im Griff ohne jede Sekunde auf den Tacho zu schauen und ich habe im Vergleich zu den Anfängen auch einen Überblick darüber, was um mich herum passiert.
Beim Autofahren ist den meisten Menschen klar, dass sie am Anfang einfach mal schlecht sind und Schwierigkeiten haben.
Aber das ist generell so: Wenn wir etwas Neues lernen, dann sind wir am Anfang einfach schlecht. Sonst müssten wir es ja nicht lernen 😉.
Völlig egal, ob es eine neue Sprache, eine Sportart oder Handlettering ist. Aller Anfang ist schwer.
Deshalb zeige ich dir in diesem Artikel die 3 Schritte, die wichtig sind, wenn du Brush Lettering richtig lernen willst. Mit System – so wie in der Fahrschule – damit du möglichst schnell vorankommst und irgendwann deine eigenen Ideen zu Papier bringen kannst.
Schritt 1: Vorlagen und Nachfahren
Wenn du dich zum ersten Mal mit Brush Lettering befasst, wirst du (so wie in der ersten Fahrstunde) wahrscheinlich mal überfordert sein. Du musst dich auf ganz vieles achten, und zwar gleichzeitig: Die richtigen Bewegungen und Formen, eine korrekte Stifthaltung und der korrekte Druck mit deinem Stift.
Neben dem Ausprobieren ist der erste Schritt deshalb immer Nachmalen und Üben mit Vorlagen.
Warum sind Vorlagen zu Beginn super?
Einen Buchstaben mit dem Brush Pen zu gestalten, ist etwas völlig Neues. Das hast du in der Schule nicht gelernt – oder besser gesagt, du musst vergessen, was du in der Schule über das Schreiben gelernt hast 😉.
Dadurch, dass du einfach nur nachfahren kannst, brauchst du dir keine Gedanken darüber zu machen, wo du jetzt deine Linien ziehen sollst. Du kannst dich einzig auf die Bewegung und den Druck konzentrieren.
Das Nachfahren hilft, ein Gefühl für die Buchstaben, die Bewegungsabläufe und die Gestaltung zu bekommen. Es ist deshalb nicht nur völlig okay, sondern meiner Meinung nach auch wichtig, dass du deine Lettering-Reise mit Vorlagen und Nachfahren startest.
→ Auch interessant: Was ist Brush Lettering? Alles was du wissen musst als Anfängerin (inklusive Vorlage)
Schritt 2: Beherrschen ohne Vorlage
Wenn du das Gefühl hast, mit den Vorlagen beherrschst du eine Schrift, dann kannst du die Vorlagen weglassen.
Auch hier gilt: Versuch nicht von 0 auf 100 zu kommen oder eben umgekehrt, sondern schrittweise die verschiedenen Hilfestellungen wegzulassen.
Das heisst: Behalte unbedingt die Hilfslinien, wenn du die Vorlagen weglässt. Und am Anfang darfst (und sollst) du die Vorlage als “Spickzettel” neben dir liegen haben.
Es wird eine Weile dauern, bis du die Buchstaben ohne Vorlagen und Hilfen beherrschst. Das ist in Ordnung und normal. (Stichwort: Autofahren. Das lernst du auch nicht in einer Woche 😉)
Gib dir diese Zeit und sei geduldig. Übe immer und immer wieder. Entwickle dein Lettering und du wirst merken, dass du mit der Zeit immer weniger auf die Vorlagen angewiesen bist.
→ Auch interessant: Handlettering üben: So geht’s richtig (mit 7 erprobten Tipps)
Schritt 3: Verstehen und eigene Ideen entwickeln
Um Lettering wirklich gut zu meistern ist es wichtig, das Prinzip eines Alphabets zu verstehen. Beschäftige dich mit den Buchstaben und ihren Eigenschaften. Versuch zu verstehen, warum eine Linie so ist, wie sie ist. Wo und weshalb sind manche Linien dicker oder dünner? Was ist typisch für einen Buchstaben und für das Alphabet?
Das ist manchmal gar nicht so einfach, aber es ist wichtig, wenn du das Brush Lettering beherrschen willst. Wenn du deine eigenen Schriften und Letterings entwickeln willst.
Immer wieder höre ich aus meiner Community, dass es ein grosser Wunsch vieler Menschen ist, eigene Schriften zu entwickeln. Dass sie zum Beispiel lockerer schreiben wollen oder ihren eigenen Stil einbringen wollen.
Häufig kommt dieser Wunsch schon sehr früh. Es ist aber wichtig, dass du zumindest ein Grundalphabet beherrscht, dass du die Buchstaben ohne Vorlagen auf Papier bringen kannst und dass du weisst, weshalb und wie etwas jetzt so ist, wie es ist.
Wenn du aber weisst, wie du einen Buchstaben korrekt gestaltest und weshalb es so ist wie es ist, dann kannst du damit beginnen, deine eigenen Schriften zu entwickeln.
Brush Lettering lernen – Fazit
Brush Lettering zu lernen braucht Zeit. Auch wenn ich es nicht gerne mache, muss ich in meinen Lettering Kursen den Teilnehmer:innen als Erstes die Illusion nehmen, dass sie nach einem Abend Brush Lettering perfekt beherrschen. Das ist einfach unrealistisch. (Und wenn dir das jemand verspricht, sei vorsichtig!)
Aber: Mit den richtigen Schritten und dem richtigen Wissen, ist es gar nicht mehr so kompliziert, wie du vielleicht bei deinen ersten Versuchen gedacht hast. Aber es ist wichtig, dass du diese 3 Schritte auch wirklich machst und “durchlebst” und nicht einen überspringst. Das wäre kontraproduktiv und das wollen wir ja nicht 😉.
Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich vor ein paar Jahren, als ich Brush Lettering gelernt habe, meine Stifte am liebsten weit weit weg geschmissen hätte, weil es einfach nicht so funktionierte, wie ich es mir vorgestellt hatte. Aber: Ich habe auch einfach den ersten Schritt übersprungen und gedacht, ich schaffe das auch ohne Vorlage. 🙈
Wenn du merkst, dass du alleine nicht so weiter kommst, wie du gerne möchtest, unterstütze ich dich sehr gerne auf deinem Weg, Brush Lettering zu lernen.
Um gleich richtig loszulegen, gibt es den 30-Tage E-Mailkurs, bei dem du in 30 Tagen lernst, wie du Brush Lettering richtig anwendest. Jeden Tag lernst du etwas Neues und entwickelst dich Schritt für Schritt weiter.
Oder du informierst dich vorher in meinem ausführlichen Guide zum Brush Lettering. Dort findest du alle wichtigen Informationen, die du über Brush Lettering wissen musst und natürlich gibt es auch Materialtipps für dich.
Eine erste Brush Lettering Vorlage bekommst du auch als Willkommensgeschenk, wenn du ich für meinen Newsletter anmeldest.