Hallo Ihr Lieben, mein Name ist Natalie und ich bin mittlerweile ü 40 und beruflich habe ich so gar nichts mit Kreativität zu tun. Ich arbeite hauptsächlich mit Zahlen, ganz weit entfernt vom Lettering.
Dabei haben mich Stifte und Schreibwaren (so hieß das früher mal =)) schon in der Grundschule fasziniert und ich habe mich damals schon unendlich über neue Stifte freuen können. Dies hat sich tatsächlich bis heute nicht geändert, Besuche bei Boesner o.ä. sind deshalb immer irgendwie gefährlich.
Wie bist du zum Lettering gekommen?
Zum Lettering bin ich tatsächlich über Umwege gekommen. Ich hatte im Internet einen Artikel übers „Bullet Journal“ gelesen und bin dann über diverse YouTube Videos vom Bullet Journaling zu Stationery Videos gelangt und habe festgestellt, dass ich mit meiner Faszination bezüglich Papeterie und Stiften gar nicht allein bin. So kam ich dann auch schließlich zum Lettering.

Was gefällt dir / fasziniert dich so sehr am kreativen Schreiben?
Ich fand immer, dass ich zum Malen und Zeichnen keine Begabung hatte, aber schön Schreiben ging irgendwie immer, insofern freue ich mich, meine kreative Ader doch noch gefunden zu haben und mich im Bereich Lettering austoben zu können. Und hier gibt es so unendlich viele Möglichkeiten durch die verschiedenen Produkte und Techniken. Sei es z.B. ganz klassisch das analoge Lettering mit Brushpens, die Kalligraphie mit Feder, modernes Lettering mit einem Pinsel oder auch digitales Lettering…
Oder die verschiedenen Medien, die man belettern kann, Papier, Holz, Glas, Fenster, Tassen, T-Schirts und so viel mehr. Diese Vielfalt finde ich einfach unbeschreiblich schön.
Woher holst du dir die Ideen zum Lettern?
Ideen zu Letterings ergeben sich eigentlich überall, sei es im Alltag, beim Spaziergang oder auch direkt im Internet. Schöne Sprüche, die sich dann gut in Letterings umsetzen lassen, kann man z.B. prima bei Pinterest finden. Natürlich lasse ich mich auch direkt bei Instagram inspirieren, es gibt dort so viele mega talentierte Künstler und wunderschöne Letterings und Bilder.

Wie gehst du vor bei einem Lettering?
Einen wirklichen Plan zur Vorgehensweise habe ich bei meinen Letterings meist nicht. Ich schreibe einfach drauf los. Im analogen Bereich ergeben sich so manchmal zahllose Versuche, bis es mir dann gefällt. Hier hat mal es im digitalen Bereich tatsächlich einfacher, da man super flexibel im Gestalten und Positionieren des Letterings ist.

Welche „Technik“ bevorzugst du?
Insofern arbeite ich auch sehr gerne mit meinem Tablet und Procreate und über das digitale Medium habe ich mich dann auch tatsächlich mal ans Zeichnen gewagt und war am Ende selbst überrascht. So kann man auch Zeichnungen und Letterings prima kombinieren.

Mit welchem Material letterst du am liebsten? (Stift, Papier, …)
Für das analoge Lettering liebe ich die Brushables von Kuretake. Zum einen aufgrund ihrer zauberhaften Farben und zum anderen, weil ich mit ihrer Brushpenspitze super gut zurechtkomme.
Alternativ und wenn man auf Aquarellpapier lettert, sind auch die Brushpens von ecoline super, insbesondere auch zum Blending. Allerdings gelingen mir meist nur größere Letterings damit. Ganz klassisch und für kleine, zarte Letterings bestens geeignet, finde ich die Fudenosuke Brushpens von Tombow.
Was ist deiner Meinung nach das Wichtigste, damit ein Lettering schön aussieht?
Schönheit liegt ja meist im Auge des Betrachters. Mir persönlich gefallen ganz minimalistische und zarte Letterings besonders gut, wie zum Beispiel von @letter_fee. Wobei ich glaube, dass jedes Lettering auf seine eigene Art und Weise schön ist, ob symmetrisch oder ganz schief, zarte oder breite Buchstaben. Jedes ist einfach individuell und schön, auch wenn natürlich jeder seinen eigenen Geschmack hat und Schönheit für sich definiert. Das ist für mich aber auch genau das Spannende daran und genau das ist es auch, was mich inspiriert.

Welche Tipps & Tricks helfen dir am Meisten?
Im Prinzip alle Tipps und Tricks, die man so auf seiner Letteringreise aufschnappt und mitnehmen kann. Instagram bietet da viele Möglichkeiten, wie z.B. manchmal Tutorials in den Stories. Wenn einem etwas besonders gut gefällt, kann man auch immer nachfragen, wie derjenige das umgesetzt hat.
Und letztendlich, wie bei allen Dingen, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Man darf sich von anderen nicht einschüchtern lassen, indem man denkt, dass die eigenen Sachen gar nicht schön sind, sich nicht mit anderen vergleichen. Einfach am Ball bleiben und der Kreativität freien Lauf lassen – ok, einfach üben, üben, üben…=)
