Ob mit einem Brushpen oder Aquarellfarben… Lettering macht einfach Spass und kann trotz ähnlichem Material, so verschiedene Ergebnisse erzielen! Heute gibt es für euch ganz viele Tipps rund ums Watercolor Lettering. Die liebe Nane von @lellousletters ist zu Gast im Lettering Interview bei den Letter Lovers und verrät euch, wie sie ihre Bilder so toll hinbekommt mit Wasserfarben.
Im Interview plaudert Nane über ihre Liebe zum Lettering, verrät ihre Tipps und Tricks und erzählt euch ihre Geschichte, wie sie zum Lettering gekommen ist.
Hallo ich heisse Nadine Siebensohn aber werde eigentlich nur Nane genannt seit der Grundschule. Ich bin 33 Jahre jung, verheiratet und habe 4 Kinder die dafür sorgen, dass mir nicht langweilig wird. Ich komm ursprünglich aus der Bad Tölzer Gegend aber wohne jetzt mit Kind und Kegel seit fast 4 Jahren in der Nähe von Coburg in Oberfranken.
Ich bin gelernte Kinderpflegerin aber momentan Vollzeit Hausfrau und Mama. Nebenbei versuche ich grad mit Handlettering über den Redbubble Shop was zur Haushaltskasse beizusteuern.
Wie bist du zum Lettering gekommen?
Zum Handlettering bin ich letztendlich über Instagram irgendwie gekommen. Ich hab immer schon Wert auf eine schöne Schrift gelegt und mir grad als Linkshänder immer größte Mühe gegeben ein schönes Schriftbild zu haben. Irgendwann hab ich dann die amerikanischen Lettering Videoanleitungen angesehen und das ging dann ein paar Wochen so…
Ich fand das so ästhetisch und beruhigend, dass ich es dann auch versuchen wollte und seitdem den Stift kaum noch aus der Hand legen möchte.
Was gefällt dir / fasziniert dich so sehr am kreativen Schreiben?
Am meisten fasziniert es mich am Handlettern, was es für eine beruhigende Wirkung auf mich hat. Ich tue mich so schwer meinen Kopf mal abzustellen und wenn ich letter ist mein Kopf einfach nur bei den Buchstaben und Farben und denkt an nichts anderes. Es ist immer wieder toll zu sehen auf wie viele verschieden schöne Arten man einem Wort Schönheit verleihen kann und davon kann ich nicht genug bekommen.
Woher holst du dir die Ideen zum Lettern?
Meine Ideen hole ich mir meist aus Instagram Challenges. Gott sei Dank gibt es da so viele 😀 Ich selbst hab meistens keine guten Einfälle und da bieten sich die Challenges super an für mich. Natürlich inspiriert mich auch die Instagram Community sehr mit verschiedenen Farbkombinationen oder Buchstabenformen und Texten.
Wie gehst du vor bei einem Lettering?
Kinder grad beschäftigt? Dann schnell auf den Balkon (alles inkl frischem Wasser steht immer bereit für den Fall der Fälle) checken welche Challenges heute sind, evtl noch mit grau kurz vorschreiben, spontan Farben aussuchen ohne Plan und dann geht’s los in der Hoffnung es wird was.
Ich hab nicht so viel Zeit und auch keine Geduld für lange Vorbereitungen, Skizzen oder Farben ausprobieren vorher. Wichtig ist nur… es sollte glitzern ;).
Welche „Technik“ bevorzugst du?
Momentan bin ich sehr in das Lettern mit Pinsel und Glitzerwatercolor verliebt aber auch das digitale Lettern auf dem Ipad habe ich vor kurzem neu für mich entdeckt und hätte nicht gedacht, dass es so Spaß macht. Die Brushpens geraten momentan kaum in meine Finger… Allgemein brauche ich immer ein bisschen Abwechslung zwischen den Techniken damit mir nicht langweilig damit wird. Ich mache das, worauf ich grad Lust hab…
Mit welchem Material letterst du am liebsten? (Stift, Papier, …)
Wie bereits viele von mir wissen leide ich seit Monaten unter dem Glitzipitzi-Aloha-Fieber aus Hawaii angeschleppt 😀 Mein liebstes Material zum Lettern ist der Pinsel (von KUM ) und die handgemachten Watercolors von Alohawatercolors. Am liebsten die Schimmerfarben 😉 Papier benutze ich eigentlich ausschließlich das Mixed Media von Canson.
Was ist deiner Meinung nach das Wichtigste, damit ein Lettering schön aussieht?
Hmmm… das ist schwer zu definieren für mich. Ein gutes Lettering sollte in meinen Augen im Gesamtbild von Form und Farben einfach ästhetisch aussehen und vorzugsweise auch sehr bunt und glitzerig.
Welche Tipps & Tricks helfen dir am Meisten?
Man kann es nicht mehr hören aber… üben, üben, üben. Das ist tatsächlich mein bester Tipp so leid es mir tut. Ich übe wann immer ich einen Stift in der Hand halte- egal ob Anträge, Einkaufslisten, Freundebucheinträge der Kinder…
Und auch einfach mal versuchen! Ich höre oft von anderen, sie wollen erstmal richtig lettern können bevor sie sich an einen Pinsellettering trauen aber würden es soooo gern mal. Das ist find ich Quatsch… schnappt euch einen Pinsel und versucht es einfach. Bei jedem neuen Material hatte ich das Gefühl wieder bei Null anzufangen und habe Schwierigkeiten gehabt. Das ist ganz normal und auch alles Übungssache. Traut euch 🙂
Anleitung: Watercolor Lettering
Vorab bin ich selbst kein Profi und hab noch meine Schwierigkeiten mit dem Pinsel. Aber was ich euch mitgeben kann ist, es schon mal zu probieren und nicht gleich wieder zu verzweifeln auch wenn die ersten Versuche dich dazu bringen wollen, den Pinsel wieder aus der Hand zu legen…
Als erstes feuchte ich meine Farben mit Wasser an. Dann nehme ich mir einen hellen grauen Brushpen (in meinem Fall der Tombow ABT) und schreibe alles auf mein Aquarellpapier vor.
Danach kann ich mit dem Pinsel und der Farbe die Buchstaben nacheinander ausmalen und muss mich durch das Vorschreiben nicht mehr so auf die Buchstaben bzw Rechtschreibung konzentrieren sondern kann mich einfach aufs ausmalen fokussieren.
Wenn ich mit mehreren Farben arbeite und „Blutungen“ haben möchte, tipp ich mit der jeweiligen Farbe gern nochmal in die Übergänge rein damit die Farben der einzelnen Buchstaben schön ineinander fließen.
Zum Schluss könnt ihr noch ein paar Spritzer hier und da verteilen 🙂 Wer Schatteneffekte noch hinzufügen will sollte nur darauf achten, dass die Farbe gut trocken ist und fertig ist euer Brushlettering <3
Was gibt’s zu beachten beim Watercolor-Lettering?
Mit Watercolors sollte man ein bisschen zügig arbeiten damit die Farben, falls man denn mehrere benutzen möchte, noch ineinander laufen können.
Anfangs muss man sich erstmal bisschen ans Wasser-Farbverhältnis rantasten und ist bei den Farben auch nicht immer gleich je nachdem wie stark sie pigmentiert sind oder sich verarbeiten lassen.
Ich versuche den Pinsel ein wenig senkrechter zu halten als ich einen Brushpen halte und konzentriere mich genau drauf, wo ich mit der Pinselspitze hin möchte. Wenn die Farben nicht mehr ineinander laufen weil ich wieder zu langsam war, ist es natürlich auch möglich mit der jeweiligen Farbe nochmal einen Tupfen in den Übergang zu machen damit dann alles verläuft (oder man hilft auch mit dem Pinsel nach).
Bei Glitzerfarben ist die pralle Sonne dein Freund, besonders ums danach zu fotografieren. Du musst nur den „Schokoladenseiten Winkel“ finden.
Sooooo viel Glitzer… Ich bin Fan – und geflasht! 😀 Vielen Dank liebe Nane für deine Antworten und deine vielen Tipps und Tricks zum Watercolor Lettering! Wenn man die beachtet, gelingt so ein Lettering sofort viel einfacher.
Ihr findet Nane und ihre Letterings auf Instagram unter @lellousletters. Weitere Inspiration für euch gibt es in den restlichen Interviews der Letter Lovers und alle Anleitungen aus dieser Serie gibt es auch gesammelt auf einen Blick.
Ich wünsch euch einen wunderbaren und kreativen Tag!
Liebst, Debby