Hallihallo liebe Letter Lovers, ich heisse Barbara, bin bald 44 Jahre alt und lebe mit meiner Familie (Herzensmann, Sohn, zwei Töchter sowie Hundi) in meiner Heimatstadt Luzern in der Schweiz.
Mein Berufsalltag spielte sich im kaufmännischen Bereich ab; vor bald 20 Jahren haben dann mein Mann und ich unser Grafikatelier fideas gmbh gegründet. Ich liebe Kochen, Krimis, Zeichnen und Buchstaben. Letztere zwei gebe ich mit grosser Freude an Kinder, Jugendliche und Erwachsene weiter – so ist meine Schriftspielerei entstanden (Workshops für Handlettering, Brushlettering, Doodles und Sketchnotes).

Wie bist du zum Lettering gekommen?
Meine alten Schulhefte, Ordner und Adressbüchlein sind voll gekritzelt mit gemalten Buchstaben und kleinen Zeichnungen. Als ich mich intensiver mit Handlettering und Doodles beschäftigt habe, war es in der Schweiz eher still um dieses Thema … so bin ich auf Webseiten im Ausland gekommen, unter anderm von dawn nicole designs sowie Frau Hölle und Silja von Creatipster. Ich habe Workshops und Kurse besucht, mir die Typo- und Grafik-Bücher von meinem Mann geschnappt und Schriften geübt .
Was gefällt dir / fasziniert dich so sehr am kreativen Schreiben?
Wunderbar finde ich, dass es gar nicht viel braucht um kreativ zu schreiben und dass ich es mit dem Zeichnen verbinden kann – mit dem Schriftenspiel kann ich mich bestens ausklinken. Und wenn ich dann an einem Kindergeburtstag einen Handlettering-Workshop gebe und sehe, wie eifrig die Kids dabei sind und wie sie sich mit leuchtenden Augen und ihren Projekten unterm Arm nach getaner Arbeit von mir verabschieden … DAS fasziniert und freut mich enorm.

Woher holst du dir die Ideen zum Lettern?
Ich liebe es in Zitaten-, Zentangle-, Schriften oder Handletteringbüchern zu schmökern. Wie schon oft genannt, gibt es natürlich einen Riesen-Fundus an Ideen auf Instagram, Pinterest und sonst im Internet. Und die vielen Challenges auf Instagram sind sehr motivierend und ideenreich! Tolle Sache, die ich auch Anfängern zum Üben sehr an’s Herz lege.

Wie gehst du vor bei einem Lettering?
In einem Kurs hatte ich mal von einem Grafikdesigner gelernt, dass wir immer möglichst viele kleine Bleistiftskizzen in verschiedensten Variationen machen sollen – also vierecking, rund, Herz-Form, diverse Schriften usw. Ich fand das damals sooooo mühsam und aufwändig und nun gebe ich diese „Anleitung“ inzwischen auch meinen Workshop-Teilnehmerinnen weiter.
Es ist wirklich hilfreich kurz mit Bleistift zu skizzieren. Aaaaaber ich mache es nicht immer … denn ich mag es auch mal nicht perfekt und es hat einen gewissen Reiz, wenn nicht alle Buchstaben „gelungen“ sind.
Welche „Technik“ bevorzugst du?
Mir gefallen alle analogen Techniken mit diversen Stiften und Pinseln. Da ich viel am Computer und Tablet arbeite, geniesse ich das Werkeln auf Papier sehr.

Mit welchem Material letterst du am liebsten? (Stift, Papier, …)
Das ist bei mir sehr stimmungsabhängig – aber am liebsten auf verschiedene Arten Papier. Ich mag das Lettern mit den Sakura Micron Finelinern oder mit dem dicken schwarzen Pentel Pinsel. Oder ich nehme die alkoholbasierten Stifte von Winsor & Newton oder Copics und male die Buchstaben aus (verschmiert nicht) – benutze ich auch für Doodles.
Dann liebe ich das Verblenden und Mischen der Tombows und Koi Brushpens oder die Arbeit mit dem Aquash Brush, aber auch mit dem Pentel sign touch oder den Ecoline-Stiften in die Ecolinegläschen zu tauchen und danach in zauberhaften Mischfarben zu schreiben, finde ich toll. Wieder entdeckt habe ich die Aquarell-Hintergründe für meine Letterings und über alles liebe ich die Tombows fudenosuke hard und soft. Puuuhhh …. 😉

Was ist deiner Meinung nach das Wichtigste, damit ein Lettering schön aussieht?
Wenn es von Herzen kommt und ich mir wirklich Zeit nehme, auch kurz für’s Aufwärmen. Und oft ist eine Verzierung wunderschön, egal ob gemalt, gezeichnet, ein Washitape als Rahmen, ein farbiger Hintergrund oder ein bisschen Glitzer drübergestreut für’s Foto 😉
Und Schönheit ist eh Ansichtssache … wie oben geschrieben: Mir gefallen auch Buchstaben, die nicht perfekt sind, das strahlt einen gewissen Reiz von „handgemacht“ aus.
Welche Tipps & Tricks helfen dir am Meisten?
Sich getrauen, auch „mal gut sein lassen“, auch wenn es nicht so geworden ist, wie man wollte, Spass steht an erster Stelle, auf’s Herz hören, üben, aufwärmen und kleine Skizzen … und wenn ich irgendwie nicht weiterkomme gibt es wunderbare Frauen auf Insta, die weiterhelfen – lieben Dank an dieser Stelle!
