Hallo! Mein Name ist Doreen, ich bin zarte 37 Jahre alt und komme aus Erfurt in Thüringen. Als ich noch jung war, studierte ich Literatur- und Kommunikations-wissenschaften, arbeitete viele Jahre als Konzertfotografin mit meinem Mann zusammen. Mit ihm habe ich drei gemeinsame Kinder, einen kleinen zweieinhalbjährigen Teufel und elf Monate alte Zwillinge. Jeder von uns brachte eine Tochter mit in die Ehe. Was bedeutet, dass in unserem Haus fünf Kinder, ein Husky-Mischling, eine Uroma und zwei bisweilen völlig übernächtigte Eltern leben.

Wie bist du zum Lettering gekommen?
Als meine Zwillinge noch sehr klein waren, habe ich eine kreative Beschäftigung gesucht, für die ich keinen PC benötige. Denn eigentlich stelle ich Prints her – für Geburten, Hochzeiten, Geburtstage usw.
Schöne Schriftbilder flattern zu Hauf durchs Netz und mich packte die Neugier, ob und wie ich das auch selbst gestalten könnte. Zudem war ich schon länger vom Prinzip des Bullet Journals fasziniert, was mit dem Handlettern ja gut kombinierbar ist. Ziemlich schnell bin ich auf die Läddergäng gestoßen und habe dort eine Heimat für Ideenfindung, Fragen und stetiges Verbessern gefunden.
Was gefällt dir / fasziniert dich so sehr am kreativen Schreiben?
Die Konzentration auf’s Wesentliche. Man entspannt dabei völlig. Und man entdeckt jeden Tag neue Möglichkeiten zu lettern.

Woher holst du dir die Ideen zum Lettern?
Als Inspirationsquellen habe ich die üblichen Verdächtigen: Instagram, Pinterest und die Facebook-Gruppe der Läddergäng. Am meisten schau ich mir von Melly @mrs.b.letters ab. Sie hat eine unglaubliche Leichtigkeit und Expermimentier-freude, das inspiriert immer wieder neu.

Wie gehst du vor bei einem Lettering?
Ich nehme einen Stift und Papier, meistens eine Karteikarte, und lege völlig ohne Plan los. Spaß. Nein, doch. Oft schreib ich einfach drauf los, ärgere mich dann. Fange nochmal an. Natürlich wieder ohne vorschreiben. Ärgere mich ein zweites Mal und schreibe dann vor.
Oft gefällt mir aber auch der erste Versuch schon. Ich habe nie mit Hilfslinien oder Dotted Paper geübt, was man sicherlich auch sieht, aber ich bin ja noch im Entstehen. Den größten Entwicklungssprung habe ich gemacht, als ich am Gymnasium meiner Tochter einen Lettering-Kurs gegeben habe. Da habe ich mich teilweise selbst überrascht.

Welche „Technik“ bevorzugst du?
Ich bin ein Faux Brush Letterer. Weil mir der Umgang mit Tombows am Anfang wahnsinnig schwer fiel und das Brushlettern an sich ein Buch mit sieben Siegeln für mich war, bin ich auf das Faux Brush Lettern umgestiegen und das macht mir richtig Spaß. Das und Blockschriften mag ich sehr.

Mit welchem Material letterst du am liebsten? (Stift, Papier, …)
Ich liebe die Faber Castell PITT Artist Pens. Damit lettere ich am liebsten. Die Tombows nutze ich eher zum nachzeichnen und ausmalen. Ich habe für mich noch nicht das richtige Kraftpapier gefunden. Irgendwann sicher. Aber Karteikarten sind so herrlich unkompliziert. Die von Brunnen sind auch schön glatt. Ich knipse mir die Ecken immer mit einem Radiusschneider rund.

Was ist deiner Meinung nach das Wichtigste, damit ein Lettering schön aussieht?
Spaß am Lettern! Das ist das Wichtigste. Symmetrie im Schriftbild, das Zusammenspiel der Bouncing Letters oder Ausgeglichenheit finden sich dann mit der Zeit. Keine Angst vor Formen und Farben. Man kann einfach nicht falsch lettern, man verbessert sich nur mit der Zeit.
Welche Tipps & Tricks helfen dir am Meisten?
Tatsächlich ist es das Vorzeichnen, gerade wenn ich aufwendig ausgestaltet habe mit einem Blumenkranz oder Doodles, um mir dann das Gesamtbild nicht kaputt zu machen.
Und Nachahmen hat mir sehr dabei geholfen, meinen eigenen Stil zu finden. Ich habe meine Lieblingsletterer, denen ich auf instagram folge (so ca. 450) und dort finde ich immer ein Lettering, dass ich in einer ruhigen Minute nachahme. Viel davon bleibt dann hängen, was ich dann bei eigenen Letterings einsetze.
