Hallo, ich heiße Judith und im echten Leben bin ich Förderschullehrerin und arbeite in der dezentralen schulischen Erziehungshilfe. Ich wohne in Friedberg/Hessen (Elvis Presley war Ende der 1950er Jahre hier stationiert).
Wie bist du zum Lettering gekommen?
Ich kann gar nicht mehr genau sagen wie ich zum Lettering gekommen bin. Ich habe schon immer gerne gemalt, bis zum Lettering meistens mit Acryl auf Leinwand und ich habe ein Hobby gesucht, das nicht so vor- und nachbereitungsintensiv ist. Plötzlich hatte ich meine ersten Stifte, dann habe ich mir alle möglichen Videos angeschaut und angefangen.
Prägend war für mich vor allem Dawn von Dawn Nicole Designs, eine US-amerikanische Bloggerin und Lettering-Koriphäe. Sie hat auf Facebook und bei Instagram die #DNDchallenge. Über die Teilnahme an der Challenge und das daraus erfolgende tägliche Üben hat sich meine Leidenschaft intensiviert.

Was gefällt dir / fasziniert dich so sehr am kreativen Schreiben?
Ich mag die vielen Möglichkeiten wie ein Buchstabe geschrieben werden kann. Ich mag die vielen Techniken, mit denen man arbeiten kann. Am Allermeisten mag ich aber, dass ich anderen Menschen mit meinen Letterings eine Freude machen kann.

Woher holst du dir die Ideen zum Lettern?
Einerseits lasse ich mich von den wirklich grandiosen Letterern auf Instagram inspirieren, besonders was Möglichkeiten angeht einen Buchstaben zu schreiben. Der eine schreibt den Bogen von Buchstaben rund und groß, der andere klein und eckig. Ich sehe dann was und denke „Ach, das ist toll, das probiere ich auch mal.“ Außerdem sammle ich Pins auf Pinterest: Alphabete, Hintergründe, Rahmen, usw. Oftmals sprudeln die Ideen aber auch einfach aus meinem Gehirn und wollen dann verwirklicht werden.

Wie gehst du vor bei einem Lettering?
Vor Beginn frage ich mich: Welche Technik passt? Was am Inhalt des Texts ist für mich bedeutsam? Wie setze ich das um? Dann schreibe ich mit Bleistift vor, radiere, schreibe neu, radiere schreibe neu, solange bis ich zufrieden bin. Ich entscheide abhängig von der Größe welche Stiftart passen könnte. Dann lettere ich mich warm, d.h. ich nehme den Stift mit dem ich schreibe und mache ein paar Striche und Bögen, schreibe ein paar Wörter bis ich aufhöre zitterig zu schreiben. Und dann geht´s los. Anschließend trocknen lassen, Bleistift wegradieren, Deko drauf – fertig!
Welche „Technik“ bevorzugst du?
Ich habe keine Lieblingstechnik, ich mag eigentlich alle. Wenn ich mich dringend entscheiden müsste, würde ich sagen, dass Embossing toll ist.

Mit welchem Material letterst du am liebsten? (Stift, Papier, …)
Ich mag nahezu alle Stifte, am meisten aber die der Firmen Pentel und Kuretake. Das ist übrigens mein finanzieller Ruin. Ganz besonders toll finde ich schwarzes Papier. Ich lettere aber meistens auf das Clairefontaine Kopierpapier mit 100g.
Was ist deiner Meinung nach das Wichtigste, damit ein Lettering schön aussieht?
Schönheit ist ja sehr individuell, daher hier nur das, was für mich Schönheit ausmacht. Wenn ich mir mein Tun so anschaue, sollte man das, was man lettert inhaltlich gut finden. Die Schriften müssen stimmig und passend sein, ein gerade Geschriebenes erscheint oft nicht so spannend. Ein Rahmen oder eine andere Form von Dekoration machen viel aus.

Welche Tipps & Tricks helfen dir am Meisten?
Am meisten hilft mir mein Punkteblatt, damit ich einen Überblich über Größe usw. der Buchstaben habe und ein wirklich guter Radiergummi und der Tombow Mono Zero Radiergummi.

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