Hallo ihr Lieben und einen wunderschönen Freitag!
Ich freu mich sehr, darf ich euch auch heute eine geballte Portion Inspiration präsentieren! Zu Gast im Lettering Interview bei den Letter Lovers ist die liebe Isabella von @bellalettern. Bella plaudert im Interview über ihre Liebe zu den Buchstaben, erzählt euch wie sie überhaupt zum Lettering gekommen ist, verrät ihre besten Tipps und Tricks und zeigt euch im Anschluss, wie ihr ein Layout für einen Lettering Spruch gestalten könnt.
Hallo alle miteinander
Ich fühle mich gleichzeitig sehr geschmeichelt sowie geehrt über die Anfrage von Debby, bei den Letter Lovers einen Beitrag leisten zu dürfen.
Ich bin Isabella und trotz meines Alters von 45 Jahren eine Vollzeitmama von zwei kleinen Mädchen (wobei ich ständig direkt den folgenden Protest bei dem Wort klein höre: »Ich bin schon gross.»).
In meinem früheren Leben – vor den Kindern – war ich im Bankenbusiness aufgegangen.
Ich bin bei den fabelhaften (und auch etwas verrückten) Swissletternerds dabei und erstelle die Challenges für Swissletternerds #bellalettern. Immer wieder gibt es dabei Teilnehmer, die mit dem Hinweis ihren Beitrag posten: ich bin nicht aus der Schweiz und mache trotzdem mit. Um sämtliche Beklemmungen auszumerzen: Ich freue mich über JEDEN Beitrag in Form von Lettering, Sketch oder Illustration und das aus jedem Land. Alle sind herzlich willkommen!
Ursprünglich stamme ich aus dem schönen Schwabenland in Deutschland, hatte für ein paar Jahre Station in der bezaubernden Ostschweiz und wohne nun allerdings tatsächlich im liebenswerten Vaduz, sprich in Liechtenstein.
Wie bist du zum Lettering gekommen?
Vor starken 2 Jahren bekam ich unerwartet eine Vorlage eines LetterABC geschenkt. Mir gefiel das extrem gut und ich sprintete in das nächst gelegene Geschäft um mir ein Set mit Brushpens zu besorgen. Mit Feuereifer übte ich ohne nachzudenken die Buchstaben. Ihr könnt euch denken, was passierte: da ich mangels Wissen auf rauem Papier agierte, waren in kurzer Zeit 8 Brushpens direkt im Eimer. (Autsch!) Gleichwohl tat das der Sache keinen Abbruch, ich war angefixt.
Das Glück war mir hold: ich entdeckte die Läddergäng, von deren entgegen kommenden Teilnehmern ich – an dieser Stelle noch ein besonders grosses DANKE an @iletterju – viel lernen durfte. Vor ungefähr einem Jahr entschloss ich mich den Instagram-Account @bellalettern zu eröffnen. Instagram war wie eine Offenbarung für mich – so viele spannende Beiträge mit Letterings sind dort zu finden.
Was gefällt dir / fasziniert dich so sehr am kreativen Schreiben?
Lettern ist mein Yoga. Sobald ich die Farben in der Hand halte, tritt alles das mich sonst beschäftigt, in den Hintergrund.
Zudem ist es für mich ein geniales Hobby bzw. Leidenschaft. Ich kann es gut pflegen, trotz oder auch mit kleinen Kindern. Wegen meiner Kinder kann ich mich immer nur für kürzere Zeitabschnitte dem Lettern zuwenden. Aber eben, ich lettere ein paar Minuten, kümmere mich um die Mädchen und wenn meine Kinder in ein Spiel finden setze ich mich wieder an das Lettering. Das ist oftmals mit dem Nebeneffekt verbunden, das bei der 3. oder 4. Wiederaufnahme des Letterns, Änderungen von mir vorgenommen werden, da mir das Lettering plötzlich anders besser zu sein scheint.
Ausserdem empfinde ich es, sehr zum Leidwesen meines Mannes, genial mein Hobby auch in den Ferien pflegen zu können. Sprich Stifte und Papier sind im Urlaub immer mit dabei. Da ich mich allerdings oft schwer entscheiden kann, mit welchem Material ich tatsächlich arbeiten werden mag, habe ich immer viel dabei. Es könnte sein, ich muss mir noch einen Grossraumwagen zulegen, damit wir dennoch das Reisegepäck der Familie unterbringen. (Hahaha)
Woher holst du dir die Ideen zum Lettern?
In aller erster Linie von Instagram. Instagram ist für mich eine unglaubliche Quelle von Ideen für verschiedene Arten der Darstellungen und einer Vielzahl an reichhaltigen Techniken.
Wenn mir zudem unterwegs eine schönes Lettering auf einer Tafel oder im Supermarkt unterkommt, fotografiere ich es, um etwas im vergleichbaren Look auszuprobieren. Auf meinem Handy sind darum unglaublich viele gespeicherte Fotos.
Wie gehst du vor bei einem Lettering?
Um Zeit zu sparen, letterte ich schon direkt auf meinem schönen, zarten Papier los und hatte sehr oft das Problem, mein Lettering musste auf dem Tisch weiter geführt werden, da mein Papier zu klein war. Oder mein Lettering zu gross. Darum stellte ich meine Vorgehensweise um.
Wörter, die in meinem Lettering eine besondere Betonung bekommen sollen, werden zuallererst grösser in meiner Skizze berücksichtigt. Anschliessend füge ich alles andere ein.
Welche „Technik“ bevorzugst du?
Für mich sind alle Techniken reizvoll und ich meine, das ist in meinem Instagram- Account gut ersichtlich. Da ich neugierig bin, probiere ich auch gerne Neues aus. Dabei komme ich über Schwarz/Weiss Lettering, über Aquarell-Lettering, Handlettering, Brushlettering bis zum Lettering auf Kleidungsstücken (mit Hilfe des Potters), gefühlt überall herum. Ich liebe wohl ganz einfach die Abwechslung.
Mit welchem Material letterst du am liebsten? (Stift, Papier, …)
Wie ich eben schon sagte, ich mag die Abwechslung ebenso beim Material und mit was ich ein Lettering beginne hängt auch von meiner Stimmung ab. Oder auch von dem, was eben aufgebraucht werden könnte. (Dabei kann ich über mich selbst die Augen rollen.)
Für mich ist beim Lettern alles so wertvoll, dass ich sämtliche Kleinteile verwenden mag. Auch bin ich ganz weit vorne im Sparen von Farbe oder Tinte. Bei meinen Letterings lasse ich immer wieder Buchstaben aus. Das im Laufe der Zeit imaginär zurück gelegte Material ergibt dann irgendwann ein komplettes zusätzliches Lettering. (Ha ha ha)
Jedenfalls fasziniert mich eine Richtung von Material immer: wenn es funkelt und glitzert.
Was ist deiner Meinung nach das Wichtigste, damit ein Lettering schön aussieht?
Ein grosser Zeilenabstand beim Lettern wirkt ungünstig. Aus meiner Sicht sollten die Zeilen beim Lettern sehr dicht zueinander gerückt sein. Ich persönlich mag Letterings besonders, die zum Beispiel mit dem zum Thema passenden Illustrationen wie Doodles oder Sketchs verbunden sind.
Auch als sehr grosser Augenschmeichler empfinde ich Letterings, die von verschiedenen Schrifttypen leben, die wiederum miteinander ein grosses Ganzes ergeben.
Welche Tipps & Tricks helfen dir am Meisten?
Üben.
Oder anders formuliert:
Ausprobieren, testen, RUHIG BLEIBEN, NOCHMALS VERSUCHEN, weiter testen….……….und sich am Ergebnis freuen.
Anleitung für ein Lettering Layout
Hier habe ich euch eine kurze Anleitung, wie ihr von den Worten, die ihr lettern wollt, zu einem Layout kommen könnt.
Notiere dir deine Wörter und unterstreiche die dir dabei wichtigsten Wörter. Du bekommst somit eine bessere Übersicht. Überlege dir anschliessend eine Form wie z. B. Pyramide, Kreis, Rechteck ect. in welcher du dein gesamtes Lettering gestalten möchtest.
Deine unterstrichenen Wörter letterst du mit grossem Volumen in der vorgesehen Fläche. Dabei darf ein Wort, das betont werden soll z. B. auch über den Rahmen hinaus gehen. (In meinem Beispiel war ich im Flow, das Wort «wenn» rutschte versehentlich schon mit auf das Blatt.)
Durch unterschiedliche Schriftarten kannst du dabei einem Wort noch zusätzliche optische Bedeutung geben und das Gesamtbild deines Letterings wirkt dadurch oft interessanter.
Anschliessend trägst du die noch verbliebenen Wörter nach vergleichbarem System in dein Lettering ein. Die dir wichtigen Wörter, bekommen einen grösseren Platz zugesprochen.
Danach wird dein Lettering von der Skizze übernommen. Du kannst mit dem Radiergummi deine Bleistiftstriche entfernen. Sehr angenehm ist es auch, wenn du statt dessen ein Lightpad zum Abpausen deiner Skizze verwenden kannst.
Sobald du dein Lettering geschrieben hast, schliesst du die Lücken in deinem Lettering mit Dekoelementen. Das rundet das Gesamtbild ab.
Liebe Bella, ich danke dir von Herzen für deine frischen und sympathischen Antworten und diese tolle Anleitung! Immer wieder höre ich, dass das Layouting etwas vom Schwierigsten ist beim Handlettering – dank deinen Tipps und mit etwas Übung klappt das aber bestimmt =).
Ihr findet Isabella und ihre Werke auf Instagram als @bellalettern. Noch viel mehr Inspiration, Tipps und Tricks gibt es in unzähligen weiteren Interviews mit deutschsprachigen Letterkünstlern bei den Letter Lovers. Alle Anleitungen gibt es zudem separat auf einen Blick.
Habt einen super kreativen und entspannten Tag!
Liebst, Debby
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