Letter Lovers: cornlandart zu Gast
Happy Freitag ihr Lieben!
Jetzt, gegen Ende November beginnt so langsam die Weihnachtszeit – zumindest mit den Vorbereitungen für die Adventszeit darf man jetzt ruhig beginnen. Mein heutiger Gast bei den Letter Lovers, die liebe Cornelia @cornlandart, hat dazu passend eine kleine Anleitung mitgebracht. Cornelia zeigt euch nämlich, wie ihr Embossing auf Weihnachtskugeln macht! Zudem beantwortet Cornelia natürlich einige Fragen rund ums Lettering, erzählt euch wie sie zum Lettering gekommen ist und verrät ihre Tipps und Tricks.
Hallo liebe Lettering Gemeinde, ich freue mich sehr, dass ich bei diesem tollen Blog dabei sein darf und möchte Euch gerne mehr über mich und meine Arbeit erzählen:
Ich heiße Cornelia, bin 44 Jahre alt, komme aus dem südlichen Österreich (nähe Graz), hab 2 Mädels im Alter von 12 und 9 Jahren, eine Katze und arbeite halbtags als Grafikerin.
Wie bist du zum Lettering gekommen?
Mich faszinieren Schrift und Design schon von Kindesbeinen an. Wir hatten in der Volksschule (Grundschule) in Deutsch noch besonderes Augenmerk auf „schön-schreiben“, meine damalige Lehrerin legte höchsten Wert auf das gleichmäßige Schreiben der Buchstaben – das war eines meiner Lieblingsfächer 😉 und in meiner Freizeit als Kind hab ich sehr viel gezeichnet und gemalt. Da es damals noch keine Computer oder ähnliches gab, war auch alles wirkliche Handarbeit.
Meinen schon damaliger Berufswunsch „Grafikerin“ ging aber leider erst sehr viel später – über viele viele Ecken und Erfahrungen – in „Erfüllung“.
Vor einigen Jahren hab ich in meiner Freizeit mit Zentangle begonnen – das Zeichnen und Malen von Mustern – und im Laufe der Jahre bin ich über die vielen Facebook-Gruppen und Netzwerke auch auf das Thema Handlettering gestoßen, das mich von Anfang an fasziniert und angesteckt hat. Ich hab schnell gemerkt, dass sich hier der Kreis zu meiner Kindheit wieder schließt.
Seit Anfang diesen Jahres hab ich versucht jeden Tag kreativ tätig zu sein, seitdem ist dieses Thema nicht mehr aus meinem Leben wegzudenken.
Was gefällt dir / fasziniert dich so sehr am kreativen Schreiben?
Mich faszinieren die Möglichkeiten sich mit Schrift kreativ auszudrücken, die Vielfältigkeit – ob nur schnell dahin geschrieben, mit einem durchdachten Layout oder mit tollen Farbeffekten, die verschiedensten Werkzeuge die man dazu verwenden kann, das wunderbare Ergebnis danach. Ich finde es jedes Mal spannend etwas Neues zu probieren, einen neuen Stift, ein neues Papier oder eine neue Technik …
Woher holst du dir die Ideen zum Lettern?
Die Ideen entstehen meist direkt in meinem Kopf durch das Lesen verschiedenster Wörter oder Sprüche, ich hab da meist gleich ein Bild dazu. Hilfreich Wörter oder Sprüche zu finden, sind die tollen Challenges auf Instagram.
Die Realisierung der Ideen stammen natürlich auch durch das Durchforsten von Pinterest und Instagram, das wachsame Entdecken von Schriftzügen und Designs in der Natur, auf der Straße, im Alltag – die Eindrücke die man dadurch gewinnt fließen dann in meine Letterings ein.
Wenn man dann schon einige Zeit dem Handlettering verfallen ist, bemerkt man auch viel viel mehr im alltäglichen Leben, das mit Schrift und Typographie zu tun hat, das man davor gar nicht oder nicht so sehr bemerkt hat.
Wie gehst du vor bei einem Lettering?
Eigentlich ganz unterschiedlich, manchmal hab ich sofort die Idee – und setze um. Ich mach mir aber auch oft die Mühe und layoute vor der Umsetzung viele viele Beispiele, bis mir eines passt, das ich dann lettere und/oder male und manchmal schreib oder male ich einfach drauf los – ohne zu wissen was dann wirklich entsteht.
Man sollte sich von seinem Gefühl treiben lassen – man kann sich immer Inspirationen von anderen holen, aber das eigene Lettering sollte dann doch von einem Selbst von Innen kommen.
Schön finde ich auch, wenn man nicht nur an einem Stil festhält, die Bandbreite der Kreativität ist so breit gefächert – verschiedenste Stile probieren macht viel mehr Spaß, als sich an einem Stil zu verbeißen.
Welche „Technik“ bevorzugst du?
Ich bevorzuge keine Technik, ich mag alles gerne, probiere auch immer gerne neue Techniken, bin offen für neue Stifte, Equipment etc. und mische das dann auch mal bunt untereinander.
Ich liebe es mit Brush-Pens zu schreiben, aber auch Faux-Calligraphy mit Fineliner oder Filzstiften, Aquarellelemente dazu zu malen oder wie vor kurzem neu entdeckt Kalligraphie mit Feder und Tinte zu schreiben.
Das IPad will ich auch nicht mehr missen – vor allem, weil man damit sehr gut auf der Couch vor dem Fernseher Lettern und Malen kann (Multitasking :-)).
Mit welchem Material letterst du am liebsten? (Stift, Papier, …)
Auch hier bevorzuge ich nichts, ich mag alles gerne und freue mich immer über Neues (meine Geldtasche auch ;-).
Meine liebsten Stifte, die ich aber immer wieder nachkaufe, sind der Tombow Fudenosuke hart, die Pigma Micron Fineliner (01, 03 u. 05) – mit denen zeichne ich schon seit meinen Zentangle-Zeiten, Bleistift und Radiergummi. Beim Papier mag ich glatte Papiere, diverse Blöcke, Bücher und schön dickes Aquarell-Papier – ich stöbere dazu gerne vor Ort bei Boesner oder Gerstäcker.
Was ist deiner Meinung nach das Wichtigste, damit ein Lettering schön aussieht?
Schön ist relativ, jeder sieht das ein wenig anders, schön ist es dann, wenn es mir selber gefällt, ich mach es ja auch hauptsächlich für mich und nicht für die anderen, damit ich viele Likes etc. erhalte, sondern ich hab etwas tolles geschaffen, das macht mich glücklich.
Eine gewissen Harmonie und Gleichheit der Buchstaben sollte aber schon vorhanden sein sowie ein gleichmäßiges Schriftbild – ob ich jetzt tanzende Buchstaben habe oder in einer Linie schreibe – es soll ein Ganzes ergeben.
Wichtig ist, dass man sich wirklich darauf einlässt, sich Zeit nimmt, die Buchstaben langsam und bewusst „malt“ – und die Erkenntnis – kein Meister ist vom Himmel gefallen! Das Credo ist – üben, üben, üben!
Es entwickelt sich, man muss Geduld haben – das kann schon viele Monate dauern, aber es zahlt sich aus!
Welche Tipps & Tricks helfen dir am Meisten?
Ich zeichne zu 80% die Sachen mit Bleistift vor, mache auf einem Blatt Papier auch verschiedene Designs, bevor ich mich auf eines konzentriere, zeichne mir Linien vor, das darf man! Viele glauben, dass wenn man „perfektes“ Handlettering betreibt, das nicht macht – aber nein, vorzeichnen ist meist das A & O.
Schön ist es, wenn man für seine Vorzeichnen-Skizzen einen eigenen Block hat, die kann man dann immer wieder anschauen – zum Verfolgen der Fortschritte bzw. auch zum Verwenden für neue Letterings.
Für Anfänger würde ich empfehlen, dass nicht gleich mit dem größten Brushpen geschrieben wird, ich würde die Methode des Faux-Calligraphy bevorzugen um einfach mal die Buchstaben langsam zu schreiben und bewusst darauf geachtet wird – mit dem zweiten Strich – wo die Abstriche dicker werden. Dann würde ich mit einem kleine Brushpen weitermachen, z.b. den Tombow Fudenosuke oder Pentel Touch, auch der Edding Brushpen ist für Anfänger viel geeigneter als der Tombow Dual Brush-Pen oder die Ecoline-Brush Stifte – die sind dann für geübte Schreiber geeignet.
Faux-Calligraphy kann ich übrigens auf jeden Untergrund verwenden – und es gibt viele Untergründe auf denen man nicht mit einem Brush-Pen schreiben kann.
Anleitung: Embossing auf Weihnachtskugeln
Zu Weihnachten passt dieses Thema jetzt super – und es ist vielseitig einsetzbar, zb. als Kugeln auf dem Baum, Dekoration im Haus, Geschenksanhänger auf Weihnachtspaketen/-tüten oder auch als Tisch“karte“ auf dem Festtagstisch.
Material:
- Weihnachtskugeln in verschiedenen Größen (aus Glas)
- Embossing Stift
- Embossing Pulver in verschiedenen Farben
- weicher Pinsel
- Heißluftfön
1.) die Kugel, vor dem Beschreiben mit dem Embossingstift, gut reinigen
2.) mit dem Embossing Stift den Text auf die Kugel schreiben und das Pulver großzügig darüber verteilen, abklopfen und mit einem Pinsel überschüssiges Pulver entfernen
3.) mit dem Heißluftfön das Pulver zum Schmelzen bringen, trocknen lassen, fertig.
Tipp: ich hab gemerkt, dass die rauen Glaskugeln besser zu bearbeiten sind, als die Glatten; man kann nach dem Trocknen noch weitere Wörter oder Motive mit anderen Farben auftragen.
Ich hoffe ich konnte Euch ein paar Lettering Eindrücke und Tipps mitgeben, gerne kann man mich für Fragen oder ähnliches kontaktieren.
Sende allerliebste Grüße aus Österreich
Cornelia 🙂
Vielen Dank liebe Cornelia für deine Worte und diese tolle Anleitung fürs Embossing! Die Weihnachtszeit steht in den Startlöchern und mit deinen tollen Weihnachtskugeln darf sie das auch ;-).
Ihr findet Cornelia und ihre Werke auf Instagram als @cornlandart. Weitere Inspiration für euch gibt es in jeder weiteren Folge der Letter Lovers und alle Anleitungen findet ihr auch gesammelt auf einen Blick. Eine weitere Anleitung zum Embossing findet ihr z.B. auch hier.
Ich wünsch euch viel Spass beim Ausprobieren und einen kreativen Tag!
Liebst, Debby
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