Letter Lovers: sevilovesletters zu Gast
Hallo ihr Lieben
Es ist Freitag – Letterlektüre Zeit =). Bei den Letter Lovers ist heute die liebe Séverine @sevilovesletters zu Gast. Sie erzählt euch, wie sie zum Handlettering gekommen ist, verrät euch ihre Tipps und Tricks rund ums Handlettering und hat eine Anleitung für 3D-Lines mit dabei. Viel Spass beim Lesen! =)
Mein Name ist Séverine. Ich bin 24 Jahre alt und studiere in Köln Rechtswissenschaften, wo ich in diesem April den staatlichen Teil des Staatsexamens absolvieren werde und mit meinem Mann lebe. Zwei Jahre meines Studiums durfte ich in Paris verbringen, wo ich auch einen rechtswissenschaftlichen Abschluss erworben und mein Herz an die Stadt verloren habe.
Als jemand, der in und um Hamburg aufgewachsen ist, habe ich mich auch nach sechs Jahren immer noch nicht an die fünfte Jahreszeit gewöhnt, aber trotzdem möchte ich Köln nicht mehr verlassen.
Wie bist du zum Lettering gekommen?
Auf das Lettering bin ich durch Zufall auf Instagram im Oktober 2016 gestoßen. Da ich schon immer sehr gerne geschrieben habe und mit Leidenschaft Papier und Notizbücher sammle, schien mir dieses Hobby wie für mich geschaffen.
In meiner Schulzeit habe ich tatsächlich manchmal meine Hausaufgaben einfach nochmal abgeschrieben, weil ich Lust aufs Schreiben hatte. In dieser Zeit habe ich mich auch am „Graffitistyle” auf Papier versucht und fleißig an der Kunst-AG teilgenommen.
Nach der großen Entdeckung, hieß es dann learning by doing, u.a. mit den vielen tollen Anleitungen hier auf deinem Blog. Auch bei Judith (@iletterju) habe ich mich öfter schlau gemacht.
Was gefällt dir / fasziniert dich so sehr am kreativen Schreiben?
Faszinierend finde ich vor allem, dass man ohne das gesprochene Wort mit Lettering eine Betonung darstellen kann. Auch die Vielfalt der verschiedenen Darstellungsmöglichkeiten und Interpretationen gefällt mir sehr. Jeder „tobt” sich einfach auf ganz eigene Weise mit den Buchstaben aus und zeigt damit, was man mit Farben und Formen alles ausdrücken kann.
Woher holst du dir die Ideen zum Lettern?
Ich lasse mich gerne von all den wundervollen und talentierten Menschen auf Instagram inspirieren. Sowohl was den Stil anbelangt als auch bezüglich des Inhalts. Ich bin ein großer Gedichte-Liebhaber und folge vielen Dichtern und Denkern auf Instagram, deren Werke ich mit Freude verarbeite. Dadurch habe ich auch schon viele nette Bekanntschaften gemacht.
Außerdem liebe ich Musik und habe eigentlich immer ein Lied im Ohr, das ich auch gerne als Inspiration nutze.
Wie gehst du vor bei einem Lettering?
Beim Lettern ebenso wie bei fast allem im Leben ist mein Motto „frei nach Schnauze”. Ich skizziere eigentlich nie etwas vor, sondern lege einfach direkt los. Natürlich gibt es auch Dinge, die eine Skizze erfordern wie z.B. in dem, was ich heute vorstelle, aber auch da bevorzuge ich es, nicht zu viel Zeit für die Vorbereitung aufzuwenden. Daher gibt es bei mir im eigentlich Sinne nur ein Vorgehen: einfach drauf los schreiben!
Welche „Technik“ bevorzugst du?
Am liebsten mische ich Brushlettering mit anderen Schriftarten. Zu Beginn habe ich einige Brushpens verschlissen, bevor ich den Dreh mit dem Druck so richtig raus hatte. Inzwischen kann ich mir ein Leben ohne Brushlettering schon gar nicht mehr vorstellen.
Mit welchem Material letterst du am liebsten? (Stift, Papier, …)
Am liebsten arbeite ich, was Stifte anbelangt, mit den Sign Brush Pens von Pentel sowie dem Tombow Fudenosuke Hardtip.
Im Moment kann ich mich aber nicht mehr von meinen Ecoline Wasserfarben lösen. Die benutze ich am liebsten mit einem runden Synthetik-Pinsel von Rico Design in der Größe 0, der es auch oft auf meine Photos schafft. Auch die Pentel Stifte kann man super in die Farbe tauchen und damit wunderschöne Farbverläufe zaubern.
Was Papier angeht, benutze ich fast ausschließlich A5 Blanko-Blöcke von Clairefontaine. Ich muss mir aber wirklich dringend Aquarellpapier anschaffen!
Was ist deiner Meinung nach das Wichtigste, damit ein Lettering schön aussieht?
Schönheit liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters und so wie sich der Betrachter fortentwickelt, ändert sich stetig, was für schön gehalten wird. Ich schwanke noch sehr und habe noch keinen eigenen Stil gefunden, daher fasziniert es mich am meisten, wenn ich schon am Stil erkennen kann, wer das Lettering gemacht hat. Man könnte also sagen, dass ich einen erkennbaren Stil schön finde. Ansonsten liebe ich alles, was mit einem echten Pinsel gemacht wurde.
Welche Tipps & Tricks helfen dir am Meisten?
Der aller wertvollste Tipp ist meiner Meinung nach, dass Lettering eine langsame Kunst ist. Insbesondere, wenn man schnelles Schreiben gewöhnt ist, muss man sich immer wieder ins Gedächtnis rufen, langsamer zu schreiben, um gerade Linien ziehen zu können und diese in schöne Buchstaben formen zu können. Den Tipp habe ich bewusst das erste Mal von Becca (@thehappyevercrafter) gehört, als ich ihre #showmeyourdrills challenge im Januar mitgemacht habe.
Anleitung: 3D-Lines Lettering
1. Ein Wort aussuchen und mit Bleistift vorschreiben. Das funktioniert am Besten mit einem karierten Blatt als Hilfe.
2. Entscheiden, ob das Wort nach oben „gehoben“ oder nach unten „sinken” soll. Dann müssen nur noch die Linien gezogen werden. Alles außerhalb der Buchstaben, muss sich auf einer Linie befinden und die Buchstaben werden hervorgehoben, indem die durchgängige horizontale Linie gehoben oder abgesenkt wird.
3. Danach einfach Linien ziehen, bis ihr mit dem Effekt zufrieden seid!
Vielen Dank liebe Sévi für deine Worte und diese tolle Anleitung! Mit diesem 3D-Effekt lassen sich beim Handlettering super Effekte erzielen!
Ihr findet Séverine und ihre Werke auf Instagram als @sevilovesletters – sie freut sich bestimmt über euren Besuch =). Weitere Inspiration findet ihr jederzeit in den restlichen Letter Lovers Interview. Alle Anleitungen dazu findet ihr auch gesammelt auf einen Blick.
Habt einen wunderbaren Tag ihr Lieben!
Liebst, Debby